Das Netz wird das Altsein verändern.
Ich schätze, es wird eine enorme Veränderung sein: der Alten und des Internets. Zu sehen ist davon Ende 2017 ja noch relativ wenig. Jedenfalls solange man nicht gezielter hinschaut. „Senioren im Internet“ scheint immer noch nur eine Art Entwicklungshilfe für Alte zu sein. Eine Handreichung zur nachschlürfenden Orientierung in die Welt der modernen Technik. Das hatte (und hat noch) seine Berechtigungen. Es ist aber auch weit davon entfernt, die aktive Annahme und Gestaltung des Netzes von Alten in den Blick zu nehmen.
Jetzt aber betritt eine Generation das sogenannte Ruhestandsalter, die das Netz entwickelt und gestaltet hat oder zumindest ein Berufsleben lang mit Computern umgegangen ist. Es sind die Auslöser des „youthquakes“ der 1960er Jahre, die jetzt alt werden, die Generation der sogenannten Babyboomer. Sie haben auf ihrem Weg durchs Leben noch alles tiefgreifend verändert.
Das Wissen um die Prozesse des Alterns und die Möglichkeiten, vom Altern der Anderen zu erfahren und zu lernen sind heute auf völlig neue Weise verfügbar. Solches Erfahren und Lernen möchte ich in diesem Blog beobachten, diskutieren und sammeln.
Gedanken und Informationen übers Altern und Altsein und über die Lage und Bewegung der Alten mitten im unerhörten Neuen – das ist das Thema dieses Blogs.
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Zugleich gehöre ich selber dazu. Oder sollte doch anfangen, mich dazu zu zählen. Ich bin 61 geworden. Díe Zeichen sind sichtbar und merklich. Aber das Thema Altsein ist keines wie andere. Man will es nicht. Ich will es nicht. Alles Gelernte, Erworbene und Gesehene, alle Hoffnung ist bergauf gerichtet. Alles Tätige zielte auf Erweitern, Verbessern, Wachsen. Und jetzt?
Das Altsein anzunehmen wirkt erstmal wie Aufgeben – und erinnert an die schockartig erlebten Momente von tiefer Erschöpfung und hinfälliger Schwäche, die mir wirklich Angst macht. Ein Vorgefühl des Endes. Wo immer und solange ich kann, arbeite ich dagegen an – und schiebe das Alter auch als Thema weg. Später …
Jetzt ist ein anderes Aufgeben angesagt: Das von veralteten Selbstwahrnehmungen. Das Wachsen und das Gehen geht nun anders. Ich muss ein neues Tempo finden, eine neue Balance zwischen Fortschreiten und Erhalten, Jetztmachmal und Lassgutsein. In Bewegung bleiben, aber auch das Mehr im Weniger finden.
Ich kann noch kaum was davon. Ich weiß noch so gut wie nichts vom Altern und muss das Altsein von der Pike auf lernen. Das ist das zweite Thema dieses Blogs. Und vielleicht ja auch sein erster Zweck.
Antworten und Anregungen sind willkommen – von Alten und von Jungen!